An diesem Abend hätte alles stimmen müssen: Durch den Meistertitel in der vergangenen Oberliga Westfalen-Saison hatten sich die Sportfreunde Lotte für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert.
Gegen den Zweitligisten Karlsruher SC blieb die große Überraschung allerdings aus. In 90 Minuten musste sich der Underdog gegen souveräne Gäste deutlich mit 0:5 (0:2) geschlagen geben.
Dabei verpuffte die Hoffnung auf ein Pokalwunder schon ein Stück weit nach 120 Sekunden. Mit dem ersten Abschluss der Partie traf David Herold zur 1:0-Führung für die Gäste aus Baden-Württemberg. „Das Spiel ist aus unserer Sicht so verlaufen, wie wir es nicht wollten. Mit dem frühen, vermeidbaren Rückstand war die Anfangseuphorie bei uns sehr schnell gedämmt“, resümierte Cheftrainer Fabian Lübbers.
Der KSC knüpfte an den Raketenstart an und legte schon in der 21. Minute mit dem 2:0 durch Marvin Wanitzek nach. Im Anschluss hielten sich die Gastgeber mal über einen längeren Zeitraum in der Offensive, jedoch ohne den Gegner vor größere Herausforderungen zu stellen. „Wir haben versucht weiter an unserem Plan festzuhalten und uns nicht zu verstecken. Trotzdem waren wir in den entscheidenden Momenten zu langsam im Kopf und den Beinen. Das ist der Unterschied“, so Lübbers.
Karlsruher SC: Weiß - Jung, Franke (65. Kobald), Beifus, Herold - Burnic (66. Conté), Heußer, Jensen (65. Geller), Wanitzek - Schleusener (71. Rupp), Zivzivadze (72. Hunziker)
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer
Tore: 0:1 Herold (2.), 0:2 Wanitzek (21.), 0:3 Sabah (49. / Eigentor), 0:4 Zivzivadze (69.), 0:5 Conté (82.)
Zuschauer: 4637
Nach dem Seitenwechsel bot sich den 4637 Zuschauern zunächst ein ähnliches Bild wie zu Beginn der Partie. Beim Versuch eine Flanke aus dem Halbraum zu verteidigen, drückte Innenverteidiger Johannes Sabah die Kugel mit dem Oberschenkel unglücklicherweise über die die eigene Linie (49.). Spätestens zu dem Zeitpunkt war den Sportfreunden der Zahn gezogen.
Im Laufe der zweiten Halbzeit erhöhten Torjäger Budu Zivzivadze (69.) und Bambasé Conté (82.) dann noch zum 5:0-Endstand.
„Ärgerlich ist, dass den Gegentoren fast immer individuelle Fehler von unserer Seite vorausgegangen sind. Wir haben es dem KSC zu einfach gemacht Tore zu erzielen", kritisierte Lübbers und blickte voraus: "Das ist aber ein Lerneffekt von uns. Ich glaube nicht, dass das Spiel in den Köpfen hängen bleibt. Wir haben in der Regionalliga mit drei Siegen aus drei Spielen bewiesen, dass wir gut angekommen sind. Das kann man nicht mit einem DFB-Pokalspiel vergleichen."
Auf der Gegenseite hatte KSC-Coach Christian Eichner allen Grund dazu, „sehr zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft“ zu sein. Seine Elf präsentierte sich durchweg hochkonzentriert und ließ in keiner Phase etwas anbrennen: „In solchen Spielen ist es oftmals wichtig, was für eine Haltung du an den Tag legst. Ein frühes Tor hilft der höherklassigen Mannschaft immer in ein Spiel reinzukommen, eine gewisse Sicherheit zu kriegen und die Anfangseuphorie des Gegners gleich ein Stück weit einzudämmen. Das Wochenende hat gezeigt, dass solche Paarungen sehr eng sein und auch anders verlaufen können. Aus diesem Grund sind wir glücklich über die zweite Runde.“
Für den Karlsruher SC geht es gleich am kommenden Freitag in der 2. Bundesliga gegen den SV Elversberg weiter (23.08., 18:30 Uhr). Die Sportfreunde Lotte gastieren am Samstag in der Regionalliga West beim SV Eintracht Hohkeppel (24.08., 14:00 Uhr).